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Michelsberg





"Dr Düüvel" buckelte Steine herbei
erzählt um 1900
veröffentlich 1955

Ich hann dat va Hüresage, of dat wahr ös, kann ich net sage. Als om Mechelsberg en Kerch jebot ös wore, hät dr Düüvel die Stern op sengem Buckel zosamme jedrage. Me hatt m jesaht, dat soll e Kaathuus wäre, doröve hatt eä Freud, an drog düchtig Steen beeneen.

Wie dr Bou baal fäedig wied, du sitt eä, dat dat n Kerch wied. Us Iefe werp er die Steen fott, on die falle do, wo et dr 'wisse Steen' heesch. Do lejje mehrere schwere Steenblöck. Me sitt de Klaue en de Steen aafjezeichnet.

Erzähler um 1900 Marx aus Pesch, In: Gottfried Henßen: Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes, Bonn 1955, Seite 70, Nr. 78

Übersetzung:
Ich weiß das vorn Hörensagen; ob es wahr ist, kann ich nicht sagen: Als auf dem Michelsberg eine Kirche gebaut wurde, hat der Teufel die Steine auf seinem Buckel herangetragen. Man hatte ihm gesagt, das sollte ein 'Kartenhaus', Wirtshaus, werden; darüber freute er sich und trug tüchtig Steine zusammen.

Wie der Bau bald fertig ist, erkennt er, dass es eine Kirche wird. Aus Zorn wirft er die Steine fort und die fallen dorthin, wo es der 'weiße Stein' heißt. Dort liegen mehre schwere Steinblöcke. Man sieht die Klauen in dem Stein abgebildet.

Quelle: Sagen rund um den Michelsberg
Auszüge aus dem Sagenbuch <Im Dunkel der Nacht> Sagen und andere „merkwürdige“ und unheimliche Geschichten aus Bad Münstereifel und Umgebung gesammelt von Sophie Lange
VIII. Abschnitt: Der Michelsberg und der „Decke Tönnes“

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